Sonntag, 1. Juli 2007

Einleitung

Im Rahmen unserer Lehrveranstaltung „Wirtschaftssoziologie“ beschäftigten wir uns eindringlich mit Web 2.0 und beschlossen das Anwendungsbeispiel „StudiVZ“ genauer zu analysieren. Dieses Thema war und ist für uns persönlich sehr ansprechend, da es unseren Studienalltag begleitet und wir herausfinden wollten, ob und wie weit das auch auf die anderen Studenten zutrifft.

StudiVZ – Was ist das eigentlich?

Anfang dieses Jahres brach die Begeisterung für das Online-Netzwerk für Studierende StudiVZ an den Unis Graz aus. Plötzlich sprach jeder davon und es gab einen immensen Benutzerzustrom. Doch was steckt eigentlich hinter diesem Online-Netzwerk, welches für das deutsche, spanische, französische, italienische und polnische Sprachgebiet erfunden wurde und sich in kürzester Zeit etabliert hat? StudiVZ ist seit November 2005 online und allein im Jahr 2006 rasant gewachsen - mittlerweile hat es mehr als 2 Millionen Mitgliedern. Es ist der angloamerikanischen Web-2.0-Plattform Facebook ähnlich, und bietet Studenten, Alumni, Abiturienten sowie Hochschulmitarbeiter an, sich ein Profil anzulegen, um sich dann mit Freunden zu vernetzen und Kontakte zu knüpfen und zu pflegen. Das Erfolgsrezept liegt hierbei unter anderem in der Einfachheit des Bedienungs-Interfaces. Man hat einfache Suchfunktionen nach Leuten und Gruppen, und kann Nachrichten ohne Eingabe von E-Mail Adressen schnell versenden. Foto-Tagging und sowie die Darstellung des Grades der Bekanntschaft (z.B. über einen gemeinsamen Freund) sind weitere interessante Funktionen.

Gegründet wurde StudiVZ von Ehssan Dariani Ende Oktober 2005. Das Startkapital in Höhe von 10000 Euro wurde von Lukasz Gadowski und Matthias Spiess (den Gründern des Merchandising-Dienstes Spreadshirt) bereitgestellt. Im weiteren Verlauf wurden insgesamt 2,5 Millionen Euro in den Aufbau dieser sozialen Software von verschiedene Gesellschaftern eingebracht. Der größte Investor war dabei die Holtzbrinck Ventures GmbH, die im August 2006 zwei Millionen Euro in das Projekt investierte. Mittlerweile wurde die Unternehmung am 3. Januar 2007 an den Holtzbrinck-Konzern (für eine unbekannte Summe im Bereich von 50-100 Millionen Euro) verkauft.

StudiVZ ist heute eine Private Limited Company by Shares (Ltd.) nach britischem Recht mit Hauptsitz in Birmingham und Zweigniederlassung in Berlin. Geschäftsführer sind Dennis Bemmann und Michael Brehm. Mitgründer Ehssan Dariani schied im März 2007 als Geschäftsführer aus und soll dann nach Umwandlung von StudiVZ in eine GmbH in den Aufsichtsrat wechseln.

Die Nutzung der sozialen Software ist kostenlos und soll es nach Angaben des Betreibers auch bleiben. Allerdings wird mittlerweile Werbung eingeblendet, was früher nicht der Fall war. Weitere negative Entwicklungen der sozialen Software sind auf die stark gestiegene Benutzerzahl zurückzuführen. Bei mehr als zwei Millionen Accounts, ist es für die Betreiber trotz getroffener technischer Vorkehrungen unmöglich, alle dort veröffentlichten Inhalte auf eventuelle Rechtsverstöße zu überprüfen.

http://de.wikipedia.org/wiki/Studivz

besucht am 18.Juni 2007

Besprechung der verschiedenen Dimensionen/Perspektiven

Politische Ebene

Vorteile:

Man verschafft sich Orientierung. Man kann aus eigenem Interesse sich die politische Richtung anderer anschauen falls man darauf Wert legt.

Nachteile: Es besteht die Gefahr, dass man von der politischen Richtung anderer beeinflusst wird.

Ökonomische Ebene:

Vorteile:

Ein positiver Effekt bei StudiVZ ist auf alle Fälle dass die Nutzung der Seite unentgeltlich ist. Dies ist für die Betreiber möglich, da sie sich durch Werbung finanzieren.

Nachteile:

Seit einiger Zeit ist bei StudiVZ ein gewaltiger Zuwachs an Werbung festzustellen. Einige Nutzer empfinden diese Zunahme mit Sicherheit als störend.

Universitäre Ebene:

Vorteile:

Man fühlt sich durch StudiVZ mehr mit seiner Universität verbunden. Da sie einen charakterisiert.

Nachteile:

Leute, die nicht studieren und sich bei StudiVZ anmelden müssen auch eine Universität angeben. Somit ergibt sich eine gewisse Unglaubwürdigkeit.

Soziale Ebene:

Vorteile:

Durch StudiVZ wird einem das Knüpfen und Pflegen von sozialen Kontakten leichter gemacht.

Nachteile:

Wie bei diversen Chats etc. besteht auch bei StudiVZ die Gefahr ausgenutzt zu werden.

Sicherheitsebene:

Vorteile:

Man muss nur die Daten angeben die man wirklich angeben will. Wenn man einige Fotos, Profile in irgendeiner Weise als beleidigend empfindet besteht die Möglichkeit diese zu melden.

Nachteile:

Man weiß nicht genau Bescheid wie die Daten verwendet werden. Es besteht die Möglichkeit des Datenmissbrauchs.

Mögliche Verbindungen:

Politische und soziale Ebene:

Wenn man sich durch politische Interessen seiner Kollegen beeinflussen lässt, so hat dies auch Auswirkungen auf die sozialen Kontakte.

Sicherheitsebene und soziale Ebene:

Wenn man Angst vor Datenmissbrauch hat, gibt man weniger Daten an. Somit bietet sich für Menschen die sich für dich Interessieren und Kontakte knüpfen wollen, keine Möglichkeit auf deine Daten einzusehen.

Universitäre und Ökonomische Ebene:

Die Uni könnte mit StudiVZ kooperieren und einen kleinen Beitrag für die Nutzung der Seite zusammen mit den Studiengebühren einheben. Somit könnte die Werbung reduziert werden.

Universitäre und Sicherheitsebene:

Würde man zum Anmelden auf StudiVZ eine Matrikelnummer benötigen, dann könnten sich wirklich nur Studenten, die auch wirklich auf einer Universität immatrikuliert sind anmelden.

Untermauerung der Hypothesen mit Hilfe von Literatur

Wir wollen die Hypothese untersuchen, dass StudiVZ Jugendlichen Vorteile beim Studieren bringt. „Das Internet ist das größte Computernetzwerk der Welt. Es besteht aus zahllosen kleineren und größeren Computernetzwerken. Es wird vielfach als das „Netz der Netze“ bezeichnet. Unaufhaltsam breitet es sich aus. Jeder, der Zugang zum Internet hat, kann dessen schier unglaubliche Fülle an Daten und Informationen nutzen.“[1]

Wir denken, dass StudiVZ für Studenten nützlich ist, weil man beispielsweise über dieses Netzwerk Lerngruppen bilden kann oder andere Studenten aus eigenen Kursen findet, denen man Fragen über Unterlagen oder zum Lerngebiet stellen kann. Durch kurze Nachrichten über StudiVZ ist es leicht möglich, sich auszutauschen.

Weiters möchten wir die Hypothese untersuchen, dass es über StudiVZ leichter fällt, Kontakte zu knüpfen, Kontakte zu vertiefen und diese zu pflegen als an der Uni. „Der Gebrauch der neuen Medien führt dazu, dass das Brief-Schreiben (im klassischen Sinn mit Briefpapier, Kuvert und Gang zum Postamt) von Kindern und Jugendlichen kaum noch praktiziert wird. Im Grunde handelt es sich auch hier um die gute alte Brieffreundschaft, allerdings auf elektronischem Weg.“ [2]

„Vorteile des elektronischen Postwegs: Die hohe Geschwindigkeit der Datenübertragung,

die Schnelligkeit der Antwort, die geringeren Kosten“[3]

StudiVZ ist eine Plattform, die einfach zugänglich ist. Es gibt eine Suchfunktion, bei der man Leute finden kann, die in denselben Kurs gehen.

Anstatt einen Kollegen persönlich anzusprechen, was vermutlich mehr Überwindung kosten würde, kann man ihnen eine Nachricht über StudiVZ schreiben.

Eine weitere Hypothese, die wir untersuchen möchten, ist, dass StudiVZ zur Verringerung der zwischenmenschlichen Kontakte führt. „Wie bei jedem „Genussmittel“ kann ein zu viel auch bei der Medienkonsumation zur (sog. Substanzungebundenen) Sucht werden. Wenn die Leidenschaft bereits ins Pathologische geht.“[4] Durch den ständigen Kontakte, den man über StudiVZ mit seinen Freunden hält, fallt das Bedürfnis, die Freunde im „realen“ Leben z.B. im Kaffeehaus zu treffen, weg.

Die nächste Hypothese, die wir untersuchen möchten, ist, dass Studenten bereit sind, viele Daten im StudiVZ zu veröffentlichen.

Viele Studenten denken nicht darüber nach, welche Daten sie in StudiVZ preisgeben. Sie geben ihren Wohnwort, ihr Wohnheim oder sogar ihre Straße an. Dadurch kann man sehr einfach sehr viel über diese Personen herausfinden und auch Datenmissbrauch betreiben.

Wir wollen noch eine weitere Hypothese untersuchen, die wir aufgestellt haben: Die Studenten wissen nicht genau, wofür ihre Daten verwendet werden.

Viele Studenten wissen es nicht genau und sie interessieren sich auch nicht dafür. Denn was soll denn schon damit passieren?! Es sind doch nur die Freunde, die sich das anschauen!

Jugendlichen vertiefen sich so stark in das Leben auf StudiVZ, dass sie auf der einen Seite dadurch vergessen, dass sie sich mit ihren Freunden im „realen“ Leben treffen könnten und auf der anderen Seite kann es sein, dass sie durch ihre Vertiefung gar nicht mehr nachdenken, was sie mit ihren Daten tun und außerdem, wer nun wirklich die Daten verwenden kann.

Wir möchten nun auf eine weitere Hypothese eingehen, welche auf die Benutzer von StudiVz und deren Vorteile beim Studieren eingeht. Wir möchten untersuchen ob es stimmt, dass die Studierenden sich nicht mehr lästig mit unterschiedlichen Leuten auf der Universität treffen müssen um Inhalte auszutauschen, sondern sie können sich auf dieser Plattform treffen um dort mit anderen Menschen Kontakte zu knüpfen und sich dort austauschen. „Wir leben in einer Informationsgesellschaft. Multimediale Lernerfahrungen erschließen den Kindern ganz neue Welten.“[5] „Zum Glück ist mit dem Fortschritt der Technik überhaupt nichts ausgesagt über die mit Hilfe dieser Technik transportieren Inhalte.“[6]

Wir wollen nun noch zwei weitere gemeinsam aufgestellte Hypothesen untersuchen:

Man kann über StudiVz leichter Leute mit gleichen Interessen kennen lernen und durch StudiVz identifiziert man sich eher mit der Universität. „Es ist sicherlich nicht angebracht, „Die Medien“ als solche einfach zu verteufeln. Vielmehr sollte versucht werden- ähnlich wir überhaupt in der Pädagogik des 21. Jahrhunderts- sozusagen an den Ressourcen dieser Thematik anstatt an deren Defiziten anzusetzen.“[7] Aus diesem Zitat kann man schließen, dass sich durch StudiVz neue Wege der Kommunikation öffnen und ein weiterer Schritt in Richtung Kombination von Individualität und Zusammengehörigkeit getan wird.

Weiteres nehmen wir an, dass man über StudiVz leichter Leute mit gleichen Interessen kennen lernt. „Denn je nach den sozialen, ökonomischen und persönlichen Voraussetzungen benutzt jede/r die Medien und ihre Inhalte auf seine/ihre Weie, um damit „sein“ bzw. „ihr“ Thema abzuhandeln.“[8] Diese Aussage führt uns auch zu unsere nächsten Hypothese in der wir annehmen, dass Politik auf StudiVz für die Studenten keine Rolle spielt.

Nun noch einmal die Hypothesen im Überblick

Universitäre Ebene
„Durch StudiVz identifiziert man sich eher mit seiner Universität.“
„StudiVz schafft seinen Benutzern Vorteile beim Studieren.“

Ökonomische Ebene
„StudiVz finanziert sich ausschließlich durch Werbung“

Soziale Ebene
„Es fällt einem über StudiVz leichter,
Kontakte zu knüpfen, sich besser kennen zu lernen, Kontakte zu vertiefen und diese zu pflegen.“
„Man kann über StudiVz leichter Leute mit gleichen Interessen kennen lernen.“
„StudiVz führt zu Verringerung der zwischenmenschlichen realen Kontakte.“

Sicherheitsebene
„Studenten sind bereit sehr viele Daten in StudiVz zu veröffentlichen“
„Die Studenten wissen nicht genau, wofür ihre Daten verwendet werden“

Politische Ebene
„Politik spielt auf StudiVZ keine Rolle für die Studenten.“

Fragebogenauswertung



Unsere Hypothese lautete in diesem Aspekt: „StudiVZ schafft seinen Benutzern Vorteile beim Studieren.“ Diese von uns aufgestellte Hypothese konnte nicht bestätigt werden. Wir können uns dies folgendermaßen begründen: Da nur sehr wenige Studenten (34%) ihre Lehrveranstaltungen auf diesem Forum angeben, haben sie untereinander wenig Chancen Mitstudenten in dieser LV über StudiVZ zu kontaktieren. Sie müssen die Studenten erst einmal über den Kurs kennen lernen um Informationen auszutauschen und hierbei dann StudiVZ zu verwenden;

Auch diese Hypothese „Durch StudiVZ identifiziert man sich eher mit seiner Universität.“ konnte mit den von uns erhobenen Daten nicht bestätigt werden. Dies liegt unserer Meinung nach daran, dass die Mehrheit der Studenten (59%) die Plattform für private Zwecke nutzt und sie nicht als universitäres Forum sieht.

Unsere Hypothese: „StudiVZ finanziert sich ausschließlich durch Werbung“ konnten wir nicht direkt untersuchen, da es sich hierbei um einen Sachverhalt der Plattform handelt. Daher war es unser Anliegen zu untersuchen, ob der Anstieg der Werbung von den Studenten bemerkt wurde, wie diese Veränderung aufgenommen wurde und inwieweit die Studenten die Störung durch die Werbung gegen einen finanziellen Beitrag eintauschen würden.

Bemerkt haben die Werbung 74% wobei wir annehmen, dass dies vor allem jene Studenten sind, welche schon länger Benutzer dieses Forums sind.

Da 48% der Studenten die Veränderung des Forums durch die Werbung als gleichgültig oder „ganz ok“ hinnehmen, ist auch erklärbar warum 96% der Studenten nicht bereit wären, einen finanziellen Beitrag für die Nutzung dieses Forums zu leisten, um die Werbung dadurch zu ersetzen. Bemerkenswert ist unserer Meinung nach ebenfalls, dass selbst die 31%, welche die Werbung als störend und unzumutbar empfinden, nur zu einem sehr geringen Prozentsatz (4%) zu einem minimalen Beitrag von 1-5€ bereit wären.

Wobei man aber hinzufügen muss, dass 21% der Studenten, welche unsere Fragebögen beantworteten, diese Frage nicht ausgefüllt haben, da sie die Veränderung der Werbung nicht bemerkt haben. Dies bedeutet, man könnte diese 21% zu den 48% hinzuzählen, da ihnen die Werbung so egal ist, dass sie diese gar nicht erst bemerkt haben.

Als erstes möchten wir unsere Hypothese „Es fällt über StudiVZ leichter, Kontakte zu knüpfen, sich besser kennen zu lernen, Kontakte zu vertiefen und diese zu pflegen.“ untersuchen. Dies klingt schon dadurch plausibel, da 88% der Studenten angeben, StudiVZ mehrmals pro Woche oder sogar täglich zu benutzen. In unserer zweiten Abbildung kann man erkennen, dass 64% der Studenten das Forum für die Aufnahme und Pflege ihrer Kontakte verwenden, 42% der Studenten sind auf der Suche nach Studenten mit gleichen Interessen, 36% der Studenten haben andere Verwendungen für dieses Forum, beispielsweise Nachrichtenaustausch, 19% der Benutzer haben das Ziel auf diesem Forum zu flirten und nur 9% pflegen auf dieser Plattform Lerngemeinschaften zu knüpfen.

Durch diese Ergebnisse kann unsere erste Hypothese bestätigt werden, unsere weitere Hypothese im sozialen Bereich „Man kann über StudiVZ leichter Leute mit gleichen Interessen kennen lernen“ ergab für uns, dass nur 42% der Benutzer dieser Plattform dieser Möglichkeit wirklich nachgehen.

Eine weitere Frage, welche nicht unseren Hypothesen entsprungen ist, jedoch großem Interesse unsererseits entsprochen hat, war jene, in wie weit die Freunde auf StudiVZ auch tatsächlich in den realen Freundeskreis der Studenten gehören.

An der Graphik kann man sehr gut sehen, dass 73% der Studenten gute Freunde, 85% der Studenten Bekannte als ihre Freunde bei StudiVZ sehen, jedoch werden bei 27% unserer Befragten auch Menschen als Freunde hinzugefügt, welche sie einmal flüchtig gesehen haben und 6% der Befragten gaben weiters an, jeden als Freund anzuwählen, welcher sie auch nur anschreibt.

An dieser Graphik kann man sehen, dass nur 10% der Studenten Wert darauf legen, andere Studienkollegen mit gleichen Interessen kennen zu lernen. 56% der Benutzer meinten, dies sei ihnen egal. Man sieht daran, dass die Studenten auf dieser Plattform nicht die verschiedenen Personenseiten nach gleichen Interessen durchforsten sondern vielmehr Wert darauf legen, den Kontakt mit ihren Freunden zu behalten, auch wenn diese andere Interessen haben.

Treffen mit Freunden seltener seit StudiVZ?

Unsere weitere Hypothese: „StudiVZ führt zur Verringerung der zwischenmenschlichen realen Kontakte“ konnte widerlegt werden. Dies lesen wir aus der obenstehenden Graphik ab, welche angibt, dass 94% der Studenten durch StudiVZ unserer Aussage, dass sie sich mit ihren Freunden über StudiVZ beschäftigen und dadurch weniger reale Treffen haben, nicht zugestimmt haben.

In diesem Punkt lautete unsere Hypothese: „Studenten sind bereit sehr viele Daten über StudiVZ zu veröffentlichen“ – von der Mehrzahl der Studenten werden nur Name, Geburtstag und der Beruf angegeben, jedoch ist es bemerkenswert, dass nur knapp unter 40% der Benutzer auch ihren Skype-Account, ihre E-Mail Adresse und ihre politische Richtung preisgeben und nur knapp unter 20% geben ihre genaue Adresse und ihre Telefonnummer in diesem Forum bekannt.

Dies ist relativ wenig, da 70% der Studierenden angegeben haben, keinerlei Angst vor Datenmissbrauch zu haben. Wir finden dies bemerkenswert, da die Studierende auf der Plattform keine Hinweise darauf finden, inwieweit ihre Daten gesichert sind.

Da doch 30% der Studierenden angaben, Angst vor Datenmissbrauch zu haben, hinterfragten wir, ob die Benutzer ihre Daten wahrheitsgemäß angeben. Aus der Graphik konnten wir ablesen, dass sehr wohl 94% der Benutzer bereit sind, ihre Daten wahrheitsgemäß ins Netz zu stellen.

Bevor wir die Studierenden fragten, inwieweit sie ihre politische Richtung angegeben haben, hinterfragten wir, ob die Studenten der Meinung sind, dass dieses Forum ein politisches Forum darstellt. Wir erfuhren, dass nur 4% der Benutzer der Meinung sind, dass es sich um ein politisches Forum handelt, wobei 96% nicht der Meinung waren.

Die Frage, in wie weit die Studierenden die Bekanntgabe der politischen Richtung als positiv beurteilen würden, antworteten 61% mit ja und nur 39% der Studenten mit nein.

Unsere Hypothese, welche wir direkt im politischen Bereich untersuchten lautete wie folgt: “Politik spielt auf StudiVZ keine Rolle für Studenten“ und wir stellten fest, dass diese Hypothese bestätigt werden konnte. Nur 9% der Studenten meinten, die politische Richtung ihrer Kollegen sei relevant, und immerhin 69% der Studenten meinten, die politische Orientierung ihrer Kollegen spiele für sie keine Rolle. Man muss jedoch hinzufügen, dass 22% der von uns Befragten diese Frage nicht beantwortet hat, auf Grund einer von uns eingefügten Filterfrage.

Alter in Jahren

Bekannte

Gute Freunde

Schon mal gesehen

Jeder, der mich anschreibt

18 – 20

80%

77,1%

22,9%

5,7%

20 – 21

85%

75%

40%

5%

21 – 23

84,6%

53,8%

26,9%

3,8%

23 – 28

90,9%

86,4%

22,7%

9,1%

Mit dieser Tabelle wollten wir untersuchen, in wieweit ein Zusammenhang zwischen dem Alter und seinem sozialen Umfeld besteht. Wir konnten feststellen, dass sie in der Zeit des Studierens immer mehr Freund- und Bekanntschaften entwickeln. Herausstechend war für uns allerdings, dass die Studierenden im Alter von 20-21 Jahren am meisten Studenten, welche sie gerade mal gesehen haben, als ihre Freunde anwählen. Dies scheint daran zu liegen, dass die Jugendlichen in diesem Alter auf der Universität Fuß fassen und in kurzer Zeit sehr viele Menschen kennen lernen. Der Weg, diese flüchtigen Bekanntschaften als ihre Freunde auf StudiVZ anzuwählen scheint eine Möglichkeit zu verschaffen, ein Band unter den Studierenden zu knüpfen.

Hier untersuchten wir, ob jene, die schon länger dieses Forum nutzen, die Vorteile in den Kursen auch eher erkennen. Hierbei konnten wir feststellen, dass die Unterschiede zwar gering sind, jedoch kann man sehr wohl einen Anstieg von fast 5% beobachten, obwohl dieser wegen den unterschiedlich großen Gruppen und den wenigen Gruppenmitgliedern nicht signifikant ist.

Hierbei wollten wir untersuchen, ob es bezüglich der Einschätzung der Vorteile in den Kursen über StudiVZ geschlechtsspezifische Unterschiede gibt. Hierbei konnten wir erkennen, dass die Frauen diese Vorteile weitaus mehr nutzen und erkennen als ihre männlichen Kollegen. Anhand dieser Tabelle könnte man annehmen, dass die Männer eher Einzelkämpfer sind, während die Frauen versuchen zusammenzuhalten und über StudiVZ gemeinsam einen Weg für die komplizierten Vorlesungen zu finden.

Besprechung der Interviews:

Abschnitt

Konkrete Frage

Ev. Nachfragen

Einleitung/

Aufwärm-Phase



Universitäre Eben

· Wie bist du zu StudiVZ gekommen?

· Verschafft es dir Vorteile in deinen Kursen?

Seit wann bist du dabei? Wie oft verwendest du es?

Wenn ja, welche?

Öko-nomische Ebene

· Ist dir aufgefallen, dass auf StudiVZ Werbung eingeführt worden ist und diese immer weiter zunimmt?

Wenn ja, wie empfindest du das?

Stört dich die Werbung?

Hast du einen anderen Vorschlag für die Finanzierung von StudiVZ?

Soziale Ebene

· Wie definierst du „Freunde“ auf StudiVZ?

· Ist es für dich wichtig, Menschen über StudiVZ kennen zu lernen, die die gleichen Interessen haben?

· Sind deine Treffen mit Freunden seltener geworden, seit du über StudiVZ mit ihnen in Kontakt stehst?

Nähere Bekannte, echte Freunde, Flüchtige Bekanntschaften, alle, die dich anschreiben;

Differenzierung der Freundeskreise;

Beispielsweise in Sport, Musik oder ähnlichem;

Sicherheits-Ebene

· Welche Daten hast du auf StudiVZ veröffentlicht?

· Hast du Angst vor Datenmissbrauch?

Adresse, Telefonnummer…;

Politische Ebene

· Findest du es gut, dass man auf StudiVZ seine politische Orientierung angibt?

· Wie stark beeinflusst dich die politische Richtung deiner Freunde?


Schluss

· Alles in Allem, wie gefällt dir StudiVZ?





Wir führten im Bereich unseres Projekts „StudiVZ“ Interviews durch um herauszufinden, wie Studenten über StudiVZ denken.

Jedes unserer Gruppenmitglieder wählte einen Interviewpartner aus.

Insgesamt führten wir sechs Interviews durch, welche uns auch reichlich Material für unsere Arbeit brachten. Unseren Leitfaden gestalteten wir folgendermaßen:

Universitäre Ebene:

Tabelle 1: Wie bist du überhaupt zu StudiVZ gekommen?

Durch gute Freunde

Studienkollege

Übers Internet-Plattformen

A

X

B

X

C

X

D

X

E

X

F

X

Die Studenten, welche wir in unseren Interviews befragten, antworteten auf die Frage hin, wie sie denn überhaupt auf das Forum gekommen sind beispielsweise: „Ahm…ein Studienkollege von mir hat mir einmal ein E-Mail geschrieben, wo das Ganze noch nicht so bekannt war und hat gemeint ob…ah…dass ich mich unbedingt anmelden soll weil’s so spannend ist und man dort alle möglichen Leute treffen kann…“ Dieser Student geht beispielsweise darauf ein, dass er über einen Studienkollegen auf dieses Forum geführt wurde. Auch ein weiterer Interviewpartner kam durch einen Studienkollegen auf dieses Forum: „Durch einen Studienkollegen. Er war bei mir, weil wir was zusammen gelernt haben und da hat er mir davon erzählt. Dass es so lustig is und ich es ausprobieren soll.“

Andere wiederum erinnern sich gleich an mehrere Freunde, die sie auf dieses Forum gebracht haben. „Durch mehrere gute Freunde, die mich immer wieder darauf aufmerksam gemacht haben. Da diese von einander nix wussten, dachte ich mir das muss ja irgendwas besonderes sein und meldete mich an.“

Ein anderer Interviewpartner hingegen meinte auf diese Frage: „Ein Freund von mit hat mir einen Link geschickt und dann habe ich mich gleich einmal angemeldet. Am Anfang war ich skeptisch, aber nach einigen Wochen konnte ich schon nicht mehr ohne.“ Man sieht an dieser Aussage sehr schön, welche Wichtigkeit und Bedeutung dieses Forum für die Menschen hat, jedoch möchten wir auf diesen Punkt später noch näher eingehen.

Diese Frage überprüft nicht wirklich eine von uns aufgestellte Hypothese, jedoch empfanden wir diese als eine gute Eisbrecherfrage für den Start unseres Interviews.

Tabelle 2: Verschafft dir StudiVZ Vorteile in deinen Kursen?

Nein, bis jetzt noch keine!

Ja, teilweise

A

X

B

X

C

X

D

X

E

X

F

X

In diesem Punkt wollten wir von unseren Interviewpartnern erfahren, inwieweit sie Vorteile in ihren Kursen durch dieses Forum haben.

Hierbei konnten wir feststellen, dass weitaus mehr als die Hälfte nicht der Meinung ist, durch dieses Forum Vorteile in ihren Kursen erlebt zu haben.

Ein Interviewpartner meinte beispielsweise: „Mit der Uni überhaupt nicht also, da haben wir ein anderes Forum dafür…das hat mit StudiVZ nichts zu tun…und eben vor allem weil man keine Dateien anhängen kann und so…das ist eben nicht brauchbar für uns…“

Der eine Interviewpartner, welcher schon der Meinung ist, dadurch Vorteile in seinen Kursen zu haben, meinte: „Ich finds gut, das die Möglichkeit besteht sich in solchen LV-Gruppen zu organisieren. Das einzige was meiner Meinung nach fehlt ist ein Forum bei diesen LV-Gruppen. Aber nachdem man immer wieder Bekannte in diversen LVs hat kann man immer wieder Infos austauschen.“

Unsere Hypothese in diesem Punkt lautete: „StudiVz schafft seinen Benutzern Vorteile beim Studieren.“ Diese Hypothese konnte nach den Antworten unserer Interviewpartner nicht bestätigt, sondern vielmehr widerlegt werden.

Ökonomische Ebene:

Tabelle 3: Wie empfindest du die Zunahme der Werbung auf StudiVZ?

Gegen Werbung zum wegklicken

Bei weiterer Zunahme nervend

Nicht störend (gleichgültig)

Sehr störend

A

X

B

X

C

X

D

X

E

X

F

X

Im ökonomischen Bereich interessierte uns einmal primär, ob die Studierenden überhaupt gemerkt haben, wie stark die Werbung auf diesem Forum angestiegen ist. Hierbei bekamen wir beispielsweise folgende Antwort: „Ja, ist mir aufgefallen – also zuerst war es wirklich ahm total ohne Werbung eigentlich, ich glaub nur eine Werbung habe ich gesehen beim Anmelden oder so…ahm…hab ich mich schon gewundert wie das Ganze finanziert wird…und das das sicher darauf hinauslaufen wird, dass die da irgendwo Werbung einbauen und dafür extrem viel Geld verlangen können, weil das so geboomt ist und die da tausende Nutzer haben;“ ein anderer Interviewpartner hingegen meinte beispielsweise: „Ja das ist mir aufgefallen, ist aber auch verständlich, da die Betreiber das Geld brauchen und somit auf das Geld angewiesen sind. Aber die Werbung stört mich schon.“ An diesen beiden Antworten sieht man, dass die Studierenden auf der einen Seite sehr wohl sehen, dass es notwendig ist, für ein solches Service Werbung einzusetzen, auf der anderen Seite aber freuen sie sich auch nicht über diese Veränderung.

Andere wiederum versuchen schon etwas dagegen zu tun: „Dass sie weiter zunimmt nicht, aber dass Werbung gekommen ist und dass sie nervt. Aber ich blockier die Werbung durch ein Programm. Ich finds nervig, weil’s früher nicht da war und jetzt da ist.“

Weiters wollten wir noch hinterfragen, wie die Studierenden diese Veränderung durch die Werbung empfinden. Während die einen sehr genervt darauf reagieren: „In dem jetzigen Ausmaß nicht, aber wenn es noch mehr Werbung gebe, würde es mich schon ziemlich stören.“, sind andere nicht derart negativ eingestellt: Nein, es ist eigentlich nicht schlecht gemacht die Werbung…es ist ziemlich diskret gehalten…aber das ist, das haben sie auch nicht nötig, dass sie da irgendwelche großen Werbungen machen…es reichen so kleine Fenster oder was…es gibt keine Pop-Ups, was ich gut find’ – so Fenster, die man dann schließen muss unbedingt, es ist nicht in dem Bereich, wo man eigentlich was lesen will, das mag ich auch bei Werbung nicht, es ist nur so seitlich in den Balken, die sonst frei waren und deswegen stört’s mich nicht und es ist eigentlich noch ziemlich dezent…

Soziale Ebene:

Tabelle 4: Wie definierst du Freunde auf StudiVZ?

Leute die ich kenne

Gute Bekannte

Jeden

A

X

B

X

C

X

D

X

E

X

F

X

Auf der sozialen Ebene wollten wir näher untersuchen, welche Menschen unsere Interviewpartner als ihre persönlichen Freunde in diesem Forum angeben. Das interessierte uns aus dem Grund so besonders, da wir auf dem Forum beobachtet hatten, dass manche der Studenten angeben 150 Freunde und mehr zu haben.

Hierbei erhielten wir beispielsweise folgende Antworten: „Ja auf StudiVz habe ich sehr viele Freunde. Das kommt davon, dass ich aus vielen Bereichen meines Lebens Leute dort antreffe, sei es aus dem sportlichem/musikalischem Bereich, alte Schulfreunde, Bekannte und Verwandte.“ Man sieht hier an dieser Antwort unserer Meinung nach, dass auf diesem Forum sehr viele Menschen als eigene Freunde angewählt werden, jedoch scheint sich die Interviewpartnerin im gleichen Moment auch schon zu entschuldigen, da sie diese Menschen aus so vielen verschiedenen Bereichen kennt.

Andere wiederum haben sehr genaue Vorstellungen von den Freunden auf diesem Forum: „Ich hab StudiVZ-Freunde, die ich eigentlich nicht wirklich kenne. Das sind Leute, die mich eingeladen haben als Freund. Aber wenn ich wen hinzufüge, dann nur meine richtigen Freunde, mit denen ich wirklich Kontakt habe.“

Ein Anderer meinte wiederum: „Nein, das ist schwierig…also…ich wähl Freunde an…Leute die ich besser kenn, mit denen ich einmal länger zu tun gehabt hab, ich weiß nicht…eben Leute aus meiner früheren Klasse, andere mit denen ich jetzt studiere, mit denen ich jetzt mehr zu tun hab…ahm…aber es ist eben so, es ist eben schwierig, wenn einen jemand anderes einladet dazu dass man ihn auch als Freund nimmt, dann bin ich nicht so der dann sofort ablehnt, sondern…hat man die eben auch drinnen…aber das ist dann eben nicht, was ich für mich sagen würde, das ist ein Freund… „

Tabelle 5: Ist es für dich wichtig Menschen über StudiVZ kennen zu lernen die die gleichen Interessen haben?

Nein, hab von diesem Angebot noch keinen Gebrauch gemacht

Nicht interessant

A

X

B

C

X

D

X

E

X

F

X

Der nächste Punkt, welcher für uns in unseren Interviews von großer Bedeutung war ist jener, welcher die Wichtigkeit der gleichen Interessen der Studierenden behandelt.

Hierbei erhielten wir beispielsweise jene Antwort: „Eigentlich nicht…also das mit den gleichen Interessen ist…also für mich eigentlich nicht interessant weil ich hab eigentlich…ja, also so lang ich mit meinen Studienkollegen so in Kontakt bin und gut hin- und herschreiben kann, dann reicht’s…also ich such nicht nach bestimmten Leuten mit bestimmten Interessen irgendwo anders oder von dem ich irgendeinen Nutzen haben könnt…das überhaupt nicht, sondern wirklich nur die, mit denen ich viel zu tun hab…“ Hier sieht man, dass die Gleichheit der Interessen unter den Studierenden keine große Bedeutung für die Studenten hat.

Diese Meinung scheinen weitere Probanden zu haben, beispielsweise lautete eine weitere Meinung: „Ich sehe das StudiVZ nicht als Medium um Menschen kennen zu kernen sondern um Kontakte zu pflegen. Dabei schau ich persönlich weniger auf die Interessen meiner Freunde.“

Unsere Hypothese in diesem Punkt lautete: „Man kann über StudiVz leichter Leute mit gleichen Interessen kennen lernen.“ Man konnte jedoch leider nicht direkt erkennen, inwieweit es nun leichter ist, jene Menschen mit gleichen Interessen kennen zu lernen, da die Studenten diesen Wunsch gar nicht verfolgen.

Tabelle 6: Sind deine Treffen mit Freunden seltener geworden, seit du mit ihnen über StudiVZ in Kontakt stehst?

Ja

Nein

Treffen sind sogar häufiger geworden

A

X

B

X

C

X

D

X

E

X

F

X

Unsere nächste Hypothese lautete: „StudiVz führt zu Verringerung der zwischenmenschlichen realen Kontakte.“

Diese Hypothese konnte überhaupt nicht bestätigt werden, da die Antworten in dem Großteil der Fälle in folgende Richtung verlief: „Nein, überhaupt nicht…also die…es ist nur zusätzlich…also ich würd sagen, es ersetzt nicht das, das man jemanden trifft sondern eher, dass das man jemandem eine SMS schreibt, darum geht’s…es ist so irgendwie eine Abstufung…also so eine StudiVZ-Nachricht ist für mich eher so wie ein unwichtigeres SMS, dass man als SMS schreiben würd oder als E-Mail, das kann man dann einfach dort schreiben…also alles was nicht dringend ist…also eher umgekehrt, dass man sich eher wieder was ausmacht mit Leuten…“

Ein anderer Interviewpartner meinte beispielsweise auch: „Nein, im Gegenteil! Durch StudiVz habe ich viel mehr Kontakt zu alten Bekannten und ich kann auch zu meinen engeren Freunden leichter und billiger in Kontakt treten. Dadurch lässt sich auch schnell ein Treffen ausmachen und es ist leichter in Kontakt zu treten, da man keine Handynummer oder Emailadresse benötigt! Seit es StudiVz gibt kann ich meine Kontakte leichter pflegen und ich treffe mich auch so öfter mal mit nicht so engen Freunden.“

Sicherheitsebene:

Tabelle 7: Welche Daten hast du auf StudiVZ veröffentlicht?

Name

ICQ / Skype / e-mail

Geburtsdatum

Alte Schule

Wohnort

Beruf

A

X

X

X

B

X

X

X

X

C

X

X

X

X

D

X

X

X

E

X

X

X

F

X

X

X

Unsere Hypothesen lauteten in diesem Aspekt:

„Studenten sind bereit sehr viele Daten in StudiVz zu veröffentlichen“
„Die Studenten wissen nicht genau, wofür ihre Daten verwendet werden“

In der oben dargestellten Tabelle sieht man sehr schön, welche Daten von den Studenten preisgegeben werden. Man sieht, dass die Studenten nicht bereit sind beispielsweise ihre genaue Adresse anzugeben. Jedoch sind die Studenten über ihre Mail-Adresse auch für Menschen erreichbar, von denen sie möglicherweise gar keine Emails bekommen wollen.

Auf der unteren Tabelle sieht man, dass drei von sechs InterviewpartnerInnen keine Angst vor Datenmissbrauch haben, die anderen drei sind sich jedoch unsicher oder haben sehr wohl Angst davor.

Beispielsweise meint ein Interviewpartner: „Ja, nachdem was man so ab und zu in den Nachrichten hört, ist nichts im Internet vor Datenmissbrauch wirklich geschützt, also auch nicht StudiVZ.“

Ein anderer Interviewpartner wiederum meinte: „Mhh…wenn du es jetzt so sagst, dann schon…also eigentlich ist es, also eigentlich könnte man sehr gut die Daten verwendet werden weil auch die Interessen dort stehen und außerdem könnte man wirklich, also das ist ein Pool von wirklich Informationen wo man wirklich gezielt Leuten Werbung zuschicken könnte, nach den Interessen, die sie haben, die sie angegeben haben, nach den Gruppen in denen sie sind, nach dem was sie studieren, also da ist schon ziemlich alles drin was einen so ausmacht…also ich nehm’s einmal nicht an, dass es in falsche Hände kommt aber es wären sicher sehr beliebte Datenbanken für irgendwelche Werbefirmen…“

Eine wiederum andere Meinung lautet wie folgt: „Nein bei diesen angegebenen Daten eigentlich nicht. Aber Telefonnummer bez Adresse würde ich nicht angeben.“

Tabelle 8: Hast du Angst vor Datenmissbrauch?

Ja, Angst

Unsicher

Nein

A

X

B

X

C

X

D

X

E

X

F

X

Politische Ebene:

Tabelle 9: Findest du es gut, dass man auf StudiVZ seine politische Richtung angeben kann?

Gleichgültig

Findet es nicht gut

Findet es gut

A

X

B

X

C

X

D

X

E

X

F

X

Unsere Hypothese auf der politischen Ebene lautete: „Politik spielt auf StudiVZ keine Rolle für die Studenten.“

Bevor wir jedoch die direkte Untersuchung der Hypothese angehen, möchten wir untersuchen, ob die Studierenden die Angabe der politischen Richtung als gut empfinden.

Hier kann man erkennen, dass den Studierenden die politische Richtung und die Angabe dieser relativ gleichgültig sind.

Eine Meinung wäre beispielsweise: „Ja, ich mein das ist…das ist sowieso…es gibt da so Optionen auszuwählen von bestimmten…ich glaub acht Optionen oder so…wovon zwei ziemlich…unsinnig sind und die anderen definieren nicht die ganze politische Meinung oder Einstellung, weil da gibt’s alle möglichen Abstufungen…das ist sowieso nicht richtig, was da drinnen steht…also weil man kann links radikal sein, links liberal, rechts radikal, rechts liberal, alles mögliche…also da sollte es entweder mehr Abstufungen geben…aber eigentlich geht’s ja sowieso niemanden was an…wenn man mit jemandem wirklich zu tun hat, dann redet man mit dem eh drüber – und dann kriegt man eh die politische Einstellung von jemandem mit…aber das so in einem Wort zu beschreiben find ich sowieso schlecht…“

Eine andere Meinung war: „Eigentlich ist mir das ziemlich egal. Obwohl ich dann doch eher finde, dass das eine ganz persönliche Sache ist, die nicht jeder wissen muss. Ich für meinen Teil gebe die politische Richtung nicht an, aber jeder wie er will.“

Tabelle 10: Wie stark beeinflusst dich die politische Richtung deiner Freunde?

Achte nicht besonders darauf

Überhaupt nicht

Interessiert mich

A

X

B

X

C

X

D

X

E

X

F

X

Weiters wollten wir in unserem nächsten Punkt nun die Hypothese direkt untersuchen.

Auf Grund der verschiedenen Meinungen wie beispielsweise „Ich achte nicht wirklich drauf. Also ich such mir jetzt nicht meine Freunde nach der politischen Richtung aus.“ Eine weitere war weiters „Nein auf keinen Fall, das hat für mich nicht wirklich etwas mit dem Charakter zu tun beziehungsweise kann es auch zu interessanten Gesprächen führen, sollten die Meinungen sich teilen, doch ausschlaggebend ist das auf keinen Fall!“ und eine dritte Meinung war die folgende: „Nicht so über StudiVZ aber so persönlich eher…also ich hätt da persönlich noch nie nachgeschaut, was jemand angegeben hat…als politische Richtung…also wenn…angenommen ich lern jetzt jemanden kennen, der hat eine politische Richtung gewählt, die mir überhaupt nicht passt dann würd ich das gar nicht merken…dann wär das wahrscheinlich eh schon vom kennen lernen her nicht mit dem klar komm…also eher noch, dass ich…also ein paar Freunde von mir haben beispielsweise…bei denen ich manchmal die Seite durchschau…wenn ich nicht besonders auf das achte aber eben die Informationen durchschau…die haben beispielsweise „kronloyal“ ausgewählt…was eigentlich ziemlich unsinnig ist bei uns in Österreich…also das ist mehr so scherzhaft gemeint…“

Man sieht hier sehr schön, dass die politische Richtung ihrer Kollegen für die Studierenden keine Rolle spielen – unsere Hypothese ist somit bestätigt.

Tabelle 11: Alles in allem, wie gefällt dir StudiVZ?

Tolle Erfindung

sehr gut

Netter Zeitvertreib

A

X

B

X

C

X

D

X

X

E

X

F

X

In dem abschließenden Punkt fragten wir die Studierenden nach ihrer Meinung über das Forum im Gesamten. Diese Antworten haben jedoch für uns persönlich keine Bedeutung mehr, wir haben sie für einen gelungenen Abschluss verwendet.

Wir möchten die verschiedenen Aussagen nun einfach aufschlüsseln:

„Alles in allem find ich es eigentlich gut…es hat sehr viele Vorteile so vom schnellen Kontakt von den Foren, dass man Leute wieder findet aber Nachteile sind beispielsweise das eben…ähm…dass man eben oft in so einen Kontakt hinein gezwungen wird, dass man jeden finden kann sofort, dass man den als Freund hinzufügen kann und man die Möglichkeit nur hat ja oder nein zu sagen und nichts zwischen drinnen, also das ist schwierig und ähm…und das man beispielsweise Leute wieder trifft, die man eigentlich vielleicht…von denen man eigentlich nichts mehr wissen wollte aus allen möglichen Gründen…da ist es dann auch einfacher das man dem über StudiVZ einfach wieder einmal eine Nachricht schreibt und ihn als Freund added…und das gefällt mir nicht so…“

„Im Allgemeine find ich es eine tolle Erfindung, in die man aber noch viel investieren kann, z.B. Freunde unterteile, aber auch muss, insbesondere in die Sicherheit...“

„Ja es ist recht witzig und man lernt neue Leute kennen. Es ist eine gute Idee..“

„Ich finde es sehr gut. Es erweitert die Möglichkeiten eines Studenten.“

„Im Großen und Ganzen finde ich es super, dass man leicht mit Freunden kommunizieren kann, alte Bekannte wieder treffen kann und auch Leute aus Lehrveranstaltungen wieder finden kann. Die Fotoalben sind auch gut, und es ist immer wieder höchst amüsant festzustellen, dass sich einige Freunde um Ecken herum kennen. Aber ab und zu fühle ich mich dann doch etwas zu beobachtet, doch das muss man in Kauf nehmen. Doch trotzdem bereichert es irgendwie meinen Studentenalltag und ich muss sagen, ohne StudiVz könnte ich es mir gar nicht mehr vorstellen!“

„Ich finds einen netten Zeitvertreib und eine lässige Plattform. Mir gfallts gut.“

Schlusswort

Wir stellten im Laufe unserer Arbeit fest, dass nur ein geringer Anteil unserer Hypothesen durch die Erhebungen bestätigt werden konnten. Die von uns durchgeführten Interviews und Fragebögen haben aufgezeigt, dass Studenten StudiVZ eher als private Plattform nützen und daher gleiche Lehrveranstaltungen und Interessen in den Hintergrund gerückt werden.

Nichts desto trotz war diese Untersuchung unter den Studenten sehr informativ und wir hatten die Möglichkeit, die im Kurs erlernten Erhebungsmöglichkeiten auszuprobieren.


[1] Vgl: „ Die Bedeutung und der Einfluss der (Neuen) Medien auf die Lebenswelt von Kindern; Daniela Pfaffeneder, Graz, im Juli 2005; S. 81“

[2] Vgl: „ Die Bedeutung und der Einfluss der (Neuen) Medien auf die Lebenswelt von Kindern; Daniela Pfaffeneder, Graz, im Juli 2005; S. 83“

[3] Vgl: „ Die Bedeutung und der Einfluss der (Neuen) Medien auf die Lebenswelt von Kindern; Daniela Pfaffeneder, Graz, im Juli 2005; S. 83“

[4] Vgl: „ Die Bedeutung und der Einfluss der (Neuen) Medien auf die Lebenswelt von Kindern; Daniela Pfaffeneder, Graz, im Juli 2005; S. 83“

[5] Vgl.: „Medien: Freizeit: Bildung; Kirchmaier und Andere; Herausgegeben von der Pädagogischen Akademie der Diözese Graz-Seckau in Graz- Eggenberg; Graz 2006, S.131“

[6] Vgl.: „Medien: Freizeit: Bildung; Kirchmaier und Andere; Herausgegeben von der Pädagogischen Akademie der Diözese Graz-Seckau in Graz- Eggenberg; Graz 2006, S.131“

[7] Vgl.: „Die Bedeutung und der Einfluss der (Neuen) Medien auf die Lebenswelt von Kindern; Daniela Pfaffeineder, Graz, im Juli 2005; S. VII“

[8] Vgl.: „Die Bedeutung und der Einfluss der (Neuen) Medien auf die Lebenswelt von Kindern; Daniela Pfaffeineder, Graz, im Juli 2005; S. 21“